Moderne Kulturen für biologischen Säureabbau
uvaferm ALPHA ist eine einfach anzuwendende gefriergetrocknete Kultur, die unter Einsatz der MBR(r) Technologie hergestellt wird. Bei dem MBR(r)-Prozess wird die Resistenz der Bakterien durch einen speziellen Akklimatisierungsschritt bereits während der Produktion erhöht und damit das Überleben bei der Passage in den Wein verbessert. Damit ist eine schnelle und einfache Beimpfung der Weine möglich geworden.
Die zweite Generation der MBR- Kulturen
Während den Erntekampagnen 1998 und 1999 wurden mehrere Versuchsstämme mittels dem MBR(r)-Verfahren hergestellt und unter unterschiedlichen Bedingungen in verschiedenen Weinanbaugebieten getestet, mit dem Ziel, optimale Stämme für die spezifischen kellertechnischen Anforderungen zu finden. Einige Stämme mit besonderen Toleranzen und interessanten Eigenschaften aus önologischer Sicht, wurden für die Vermarktung ausgewählt. Damit sollen in Zukunft Starterkulturen mit ausgewählten Eigenschaften auf dem Markt verfügbar werden, die in der Lage sind, bestimmte geforderte Leistungen zu erbringen.
Gegen Ende der Erntekampagne können in einigen Jahrgängen, besonders in den kälteren Weinbauzonen, die Temperaturen deutlich sinken, und die Einleitung des biologischen Säureabbaus somit erheblich stören. In den praktischen Kellerversuchen war mit uvaferm ALPHA der BSA auch bei Temperaturen von 10 °C noch problemlos möglich. Herkömmliche Präparate für den Direkteinsatz konnten erst ab Tem-peraturen > 18 °C zuverlässig ein-gesetzt werden, während uvaferm ALPHA bereits bei Temperaturen > 15°C hoch aktiv ist.
Das erste Ziel des BSA ist immer noch die Säurereduktion im Wein. Uvaferm ALPHA ermöglicht eine gesicherte Einleitung des BSA auch bei tiefen pH-Werten wie pH 3,1. Bei einigen Versuchen konnte der BSA auch bei noch tieferem pH eingeleitet werden. Für die frühere Generation von direkt einsetzbaren Kulturen galt pH 3,2 als untere Grenze.
Obwohl sich uvaferm ALPHA bei den Versuchen nicht als "der" widerstandsfähigste Stamm bei hohen Alkohol- und/oder SO2-Gehalten herausstellte, kann der Stamm ohne Probleme normale Gehalte an Gesamt-SO2 (< 50 ppm) oder Alkoholgehalte bis 14 vol% tolerieren.
Neben der ausgezeichneten Aktivität unter schwierigen Bedingungen kann uvaferm ALPHA auch einen positiven Beitrag zum Gesamtaroma des Weines leisten:
• Reintönig/fruchtige Aromen: im Gegensatz zu vielen spontan ab-gebauten Weinen, werden die sorten-typische Frucht und die Gärungs-aromen nicht reduziert. Die Bildung von Fehlaromen ist nicht bekannt.
• Rückgang der vegetativen und grasigen Noten: Stärker als andere Stämme vermag, uvaferm ALPHA deutlich den vegetativen Charakter, der oft in Weinen aus kühleren Klima-zonen auftritt, zu verringern;
• Zunahme an Körper und Textur: bei gleichen pH-Werten und ver-gleichbaren Säuregehalten wurden Weine nach Fermentation mit uvaferm ALPHA als weicher und mit anhaltender Mitte beschrieben.
Lebendkeimzahl |
> 1011 cfu/g |
Jede Produktionscharge wird auf ihre genetische Identität und die malolaktische Aktivität in Wein überprüft.
uvaferm ALPHA ist in hochwertigen Verbundfolienbeutel verpackt: 25 g für 25 hl Wein und 250 g für 250 hl.
uvaferm ALPHA ist einfach in der Handhabung und benötigt keinen Adaption- oder Ver-mehrungsschritt. Packungsinhalt in ca. 500 ml chlorfreiem Trinkwasser 15-20 Minuten bei 20-30°C rehydratisieren. (Bei anderen Packungsgröen das Wasservolumen proportional anpassen). Mit dieser Suspension 25 hl Wein kurz vor Ende der alkoholischen Gärung beimpfen. Sorgfältig durchrühren oder vorsichtig umpumpen, um eine homogene Verteilung der Bakterien zu gewährleisten.
Geschlossene Packungen können für kurze Zeit ohne Aktivitätsverlust bei Umgebungs-temperaturen gelagert und transportiert werden. Direkte Sonnenbestrahlung bzw. Temperaturen über 30 °C sind bei Starterkulturen zu vermeiden.
Die Haltbarkeit bei Langzeitlagerung beträgt 12 Monate bei +4 °C und 18 Monate bei -18 °C.